„Da sind ja wirklich echte Esel!“ – rufen die Kinder begeistert beim Anblick der beiden Tiere.

Ein Esel im Eselsburger Tal

Das Naturschutzgebiet Eselsburger Tal ist Teil des europaweiten Schutzgebietes Natura 2000 und das Ziel unseres Tagesausflugs. Heute am Sonntag dürfen hier keine Autos fahren, und so gehört das Tal den Wanderern und Radfahrern. Unser Auto parken wir in Herbrechtingen, in der Nähe des „Kloster Herbrechtingen“. In der Karolinger-Zeit gegründet, ist das ehemalige Kloster heute eine Sehenswürdigkeit an der Straße der Staufer und ein Zentrum für Bildung und Kommunikation.

Das Eselsburger Tal schlängelt sich in einem großen Bogen um den Buigen, den Hausberg von Herbrechtingen, und zählt zu den wichtigsten touristischen Attraktionen der Schwäbischen Alb. Die vor über Jahrmillionen entstandene Karstlandschaft bietet zahlreiche Fossilienvorkommen und Raum für eine Vielfalt an geschützten Pflanzenarten und Heideflächen. Eine Besonderheit sind die Wachholderheiden und im Spätsommer die vielen Disteln und Silberdisteln.

Gleich am Anfang unserer Tour liegt auf der rechten Seite, über eine Brücke erreichbar, das Heimatmuseum von Herbrechtingen. Immer der Brenz entlang liegen auf der rechten Seite zahlreiche „Krautgärten“ und ein kleiner Weiher. Als es noch keine Kühlschränke gab, holte die damalige Brauerei im Winter große Eisblöcke und kühlte damit bis in den Sommer ihren Keller. Auf der linken Seite steigen die Berge an und zeigen schroffe Felsformationen und die Bernhardshöhle. Für zahlreiche Kletterer sind die Felsen eine Herausforderung. Und hier begegnen wir tatsächlich echten Eseln. Vom nahegelegenen Bauernhof kommen die beiden Tiere und begeistern nicht nur die Kinder. Die wohl bekannteste Felsformation im Eselsburger Tal sind sicherlich die „Steinernen Jungfrauen“.

Die Steinernen Jungfrauen

Immer auf gut ausgebauter Straße, und ohne nennenswerte Steigungen, erreichen wir nach ca. einer Stunde Eselsburg. Linker Hand sieht man einen schroffen Felsen, die Reste der Ruine Eselsburg. Der kleine Ort ist heute ein beliebtes Ausflugsziel und ein Zentrum biologischer Landwirtschaft mit Hofladen (Sonntag geschlossen). In der „Eselsburger Talschänke“ mit schönem Biergarten lassen wir es uns nun schmecken. Auf dem Rückweg überqueren wir gleich nach Eselsburg die Brenz und wandern nun auf der anderen Flussseite, unterhalb des Buigens, zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Unser Resumé: Ein absolut sehenswerter Ausflug, der durch die gut ausgebaute Straße für Alt und Jung geeignet ist. Für die Wanderung von Herbrechtingen nach Eselsburg und zurück benötigt man inklusive Einkehr ca. drei-vier Stunden.

Die Sage der Steinernen Jungfrauen

Vor vielen Jahrhunderten stand einst über dem Ort Eselsburg eine stattliche Burg der Ritter von Eselsburg. Das schöne Burgfräulein war hart und stolz und kein Freier war ihr recht. Als sie immer älter wurde, blieben die Freier aus und sie begann die Männer zu hassen.
Dieser Hass ging so weit, dass sie sogar ihren beiden Mägden verbot, jemals mit einem Mann zu sprechen. Jeden Abend mussten die jungen Mädchen ins Tal hinabsteigen, um Wasser für den nächsten Tag zu holen. Lange Zeit hielten sich die beiden Mägde an das Verbot, denn sie fürchteten sich vor der Strafe ihrer strengen Burgherrin.
Eines Tages hörten sie auf ihrem Weg sanfte Musik und lauschten neugierig. So ging das nun jeden Abend und bald hatten sie das strenge Verbot, jemals mit einem Mann zu sprechen, vergessen. Sie plauderten mit dem jungen Fischer, lachten und sangen Lieder mit ihm.
Die Burgherrin wurde Misstrauisch und begann nach den Mädchen zu schauen. Als sie die Mädchen ertappte, wurde sie so wütend, dass sie ausrief:
Werdet zu Stein! Das ist Eure Strafe für Euren Ungehorsam!
Seitdem stehen die Mädchen, zu Fels erstarrt, am Eisweiher.
Die Burgherrin wurde in der folgenden Nacht vom Blitz erschlagen und das Feuer vernichtete die ganze Eselsburg.

(rk)

https://www.herbrechtingen.de/Startseite/kultur+_+freizeit/eselsburger+tal.html

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