…die Tücken der deutschen Sprache.

„Liebe Gäste, nutzen Sie die Vormittagsstunden auf Gran Canaria, zum Nachmittag hin kündigt sich massives Regenwetter an”, mit dieser Aussage unseres Kapitäns kommen wir gegen 8.00 Uhr im Hafen von Las Palmas an. Also frühstücken und nichts wie weg in die unbekannte Stadt. Die Diskussion ob zu Fuß oder mit dem Taxi endet jäh am Hafenausgang. Dort richtet sich gerade ein “Roter” Sightseeingbus samt fröhlichem, noch ausgeruhtem Personal ein, uns Touristen einzusammeln und durch Las Palmas zu kutschieren. Das Angebot ist verlockend und die Abfahrt in 10 Minuten geplant. Was will man mehr? Wir freuen uns und wollen bezahlen. “Passend” haben wir das Geld leider nicht. Aufgrund der Fahrgäste betreffenden noch entspannten Situation tauschen wir uns mit der Kartenverkäuferin über den Zustand des “unpassenden Geldes” aus, und erklären der durchaus lernbegierigen jungen Dame das Verb “passend”. Diese scheint froh und glücklich wieder etwas in der fremden Sprache gelernt zu haben. Da das Wechselgeld bei der Bus-Crew noch nicht eingetroffen ist, werden wir gebeten uns noch etwas zu gedulden, Platz nehmen dürfen wir trotzdem schon – als erste Fahrgäste des Tages natürlich gleich ganz vorne. Die Tür des “Guaguas”, wie der Autobus auf Gran Canaria genannt wird, ist offen und der Überblick über Hafen, Bushaltestelle und Personal des Busunternehmens perfekt. Die beiden jungen Frauen, die Busfahrerin und die Kartenverkäuferin, haben sich viel zu erzählen, während sie auf Unterstützung und die Wechselkasse aus der Zentrale warten. Die Stimmung ist ausgesprochen heiter und der gestrige Abend der Damen muß sehr lustig gewesen sein. Die Wechselkasse kommt in Gestalt eines Kollegen der beiden spanischen Studentinnen, wir bekommen unser Wechselgeld und das “Baggern” der Fahrgäste nimmt langsam Gestalt an. Immer mehr landhungrige Touristen kommen am Bus an, werden angesprochen und entscheiden sich für die Mitfahrt. Jedoch zeigen sich schnell erneut Probleme – das Wechselgeld der Truppe reicht wieder nicht – viele Touristen kommen mit einem großen Schein.

Unsere Kartenverkäuferin, bestens gelaunt und durchaus sprachgewandt, versucht es auf Deutsch. “Aben Sie bassen….?, ….Geld basse……”, einige Male kommt Sie ratfragend an und lässt sich die richtige Aussprache des Wortes erklären. Geduldig geht es immer wieder ”…bass…, bassen…”, Nein, “passend…” dozieren wir. Nun kommt ein ganzer Schwung Touristen, der Doppelstöckige Bus ist fast voll besetzt, aber etwas geht noch. So werden auch die beiden Herren, die für ihre Angetrauten bezahlen wollen gefragt: ”Aben Sie Geld basse….”, Stirnrunzeln, Nachdenken, erneutes Fragen. Plötzlich dämmert es einem der beiden Herren und er zieht sofort seinen Reisepaß und weist die restlichen drei an dies auch zu tun. Gesagt, getan stehen die vier nun mit ihren deutschen Reisepässen im Treppenaufgang des Busses und erwarten Einlaß. Nun kann sich unsere hübsche Spanierin nicht mehr zurückhalten, sie schüttet sich aus vor Lachen. Wir klären unsere Landsleute auf und, nachdem aus der Buszentrale just in diesen Sekunden noch einmal Wechselgeld in die Kasse gespült wurde, kann die Fahrt losgehen. Freudig winkend verabschieden wir uns von der jungen spanischen Studentin, die und noch einige Male und immer besser werdend “passend Geld – Paß-Passport” übt. Auch die Fahrein amüsiert sich köstlich über die deutschen Touristen und hat uns offensichtlich ins Herz geschlossen.

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Las Palmas präsentiert sich verkehrsreich und sonnig. Nach vier Stunden haben wir erst einmal genug von dieser großen Stadt gesehen und wollen das Angebot des Mittagsbuffets auf unserem Schiff nutzen. Dazu müssen wir aber wieder mit einem der vielen “Roten” Busse zum Hafen zurück. Da wir aus der Ferne einen solchen Bus ausmachen, sind wir glücklich einigernmaßen “passend” die Straße überqueren zu können, um den Bus noch zu erreichen. Als wir jedoch am Bushalt ankommen, befindet sich bereits eine ganze Traube von Menschen vor der Tür um zu bezahlen, oder das Ticket vorzuweisen – und wer fährt den Bus – unsere Busfahrerin von heute morgen. Brav stehen wir an, doch als uns die Fahrerin sieht, strahlt sie und winkt uns – angesichts der vielen Menschen die vorne in den Bus drängen empfinden wir dies als puren Luxus – sofort in den Hintereingang – passend.

(skb)

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